Militante Geselligkeit
- Objekt
- Heinz Julius Niehoff (?)
- Großörner (Ort)
- 1937 (Aufnahmedatum); um 1995 (Datum des Abzugs)
Die Fotografien vom Schützenfest in Großörner geben einen Eindruck von der »militanten Geselligkeit« (Frank Bösch) vieler Schützenvereine nach dem Ersten Weltkrieg. Häufig verbanden die Vereine Gemeinschaftspflege mit Nationalismus, Militarismus und der Ablehnung der Weimarer Republik. Das Schießen war dabei nicht nur Traditionspflege oder Sport. Es wurde auch zur »Wehrhaftmachung des Volkes« betrieben und nach 1933 als paramilitärische Ausbildung aufgewertet. Schützenvereine (re)produzierten das Leitbild einer wehrhaften, soldatischen Männlichkeit. Frauen spielten oft nur eine »schmückende Rolle«, etwa als »Ehrenjungfern« (Mädchen im Ehrengeleit).